Wildniswandern empfohlene Tour

Ebenforst - Wollgras, Alm und Wasserschwinde, Rundwanderweg

Wildniswandern · Steyr und die Nationalpark Region
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Nationalpark Kalkalpen Verifizierter Partner  Explorers Choice 
  • Am Ebenforst © Mayrhofer
    Am Ebenforst © Mayrhofer
    Foto: Nationalpark Kalkalpen
m 1100 1080 1060 1040 1020 1,6 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 km

Rundwanderweg am Ebenforst/Reichraming oder Molln

leicht
Strecke 1,8 km
1:30 h
67 hm
67 hm
1.107 hm
1.040 hm

Am Rundwanderweg auf der Ebenforstalm erfährt man von geologischen Besonderheiten am Ebenforst und durchquert auf Holzstegen  ein 8000 Jahre altes Hochmoor mit botanischen Kostbarkeiten wie z. B. Wollgras und Rundblatt-Sonnentau.

 

Autorentipp

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Schwierigkeit
leicht
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Höchster Punkt
1.107 m
Tiefster Punkt
1.040 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Wegearten

Asphalt 83,22%Pfad 16,77%
Asphalt
1,5 km
Pfad
0,3 km
Höhenprofil anzeigen

Einkehrmöglichkeiten

Ebenforstalm

Sicherheitshinweise

ACHTUNG! Der Themenweg ist wegen Holzschlägerungsarbeiten (Borkenkäfermanagement) fallweise gesperrt. Das Wegstück durch das Ebenforster Moor (Holzsteg) ist in dieser Zeit gesperrt, Betretungsverbot - Lebensgefahr! 

Der Zustieg über die Forststraße zur Ebenfostalm ist frei, der Fußweg dauert 5 Minuten länger. 

 

Weitere Infos und Links

Die Stationen des Themenweges Wollgras, Alm und Wasserschwinde werden Mitte Mai bis Anfang November für Sie aufgebaut sein,

(abhängig von der Schneesituation).

Start

Ebenforstalm, Stallgebäude (1.106 m)
Koordinaten:
DD
47.800165, 14.421880
GMS
47°48'00.6"N 14°25'18.8"E
UTM
33T 456708 5294251
w3w 
///unwesentlich.wellung.donner

Wegbeschreibung

Aufstieg zur Ebenforstalm über Bodinggraben/Jagahäusl am Weg Nr. in 1,5 Stunden zur Alm. Mit dem Mountainbike über Reichraming/Hintergbirgsradweg in 2, 5 Stunden.


Einstieg in den Rundwanderweg beim Stallgebäude der Ebenforstalm. Folgen Sie der Forststraße abwärts bis
1. Station "Von der Quelle zur Schwinde"
Die Ebenforstalm ist von zahlreichen Quellsümpfen und Moorflächen geprägt. Unterhalb der Straße sickern ganze Quellhorizonte aus dem Hang. Der Bach am Ebenforst ist ein ganz besonderes Gewässer. Wir begegnen ihm hier bei der obersten Quelle das erste Mal und begleiten ihn bis zu seinem Verschwinden im Boden nach wenigen hundert Metern. Trotzdem bietet er auf seiner Gesamtlänge von nicht mehr als 700 Metern wertvolle Lebensräume für viele Pflanzen und Tiere.

Folgen Sie dem Straßenverlauf und in wenigen Minuten entdecken Sie schon die 2. Station "Das Gestein"
Überall in den Kalkalpen findet man Almen auf sanften Fluren inmitten schroffer Felsklippen. Doch wie kommt dieses Wechselspiel saftiger Almweiden mit kargen Steinflächen zustande?
Der Grund dafür ist der geologische Aufbau: Die Weideflächen der Ebenforstalm erstrecken sich auf lehmigen Meeresablagerungen der Jura- und Kreidezeit. Auf diesen gut verwitternden Gesteinen bilden sich dicke wasserhaltende Böden, die eine Bewirtschaftung und Beweidung ermöglichen und auf Dauer auch aushalten. Wegen der wasserstauenden Eigenschaften der "Fleckenmergel"und Rossfeldschichten" kommt es da und dort zur Moorbildung. Kalke und Dolomite hingegen sind aus Skelettresten und Schalen von Meerestieren aufgebaut und meist sehr rein. Im Gegensatz zu den lehmig-sandigen Gesteinen der Alm verwittern diese Karbonate nicht, sondern lösen sich in Wasser auf, sie verkarsten. Dadurch bilden sich nur dünne, trockene Humusböden, weil kaum Rückstände zurückbleiben. Solche Standorte sind ungeeignet für längerfristige Nutzungen. Im Gelände ragen die Kalke oft wie Mauern heraus.

Es geht weiter der Straße entlang bergab bis zum Weidegatter. Gleich nach der Holzhütte findet sich linker Hand schon der Einstieg in den Holzsteg. Die nächste Station erzählt über den "Karst mitten im Wald"
Karstformen sind im Hintergebirge weit verbreitet. Unter Karst darf man sich aber nicht immer "blanken Fels" vorstellen. Verkarstung ist die Auflösung des Kalkgesteins durch kohlendioxidhältiges Wasser. Unter einer Pflanzenschicht verkarstet Kalk besonders gut, weil das Bodenleben viel Kohlendioxid produziert. Dieser Karst wird als "Grünkarst" bezeichnet.

Der Weg führt weiter zur "Wasserschwinde"
Der kleine Ebenforst Bach, den wir seit seinem Ursprung begleitet haben, trifft jetzt auf tiefe Dolinen und wird vom Untergrund geschluckt - er (ver)schwindet. Man nennt diese Löcher im Boden Schwinde, Wasserschlinger oder auch Ponor.
Wie entsteht dieses Loch? Der Felsriegel besteht aus verkarstetem Jurakalk. Das Wasser löst den Kalk auf und mit der Zeit bilden sich Höhlen, in denen sich das Bächlein seinen Weg in die Tiefe sucht.
Bei normalem Wasserstand ist der Wasserschlinger in der großen Doline deutlich zu sehen. Bei Gewitter oder Schneeschmelze kann der Ponor die Wassermassen nicht mehr bewältigen. Die Doline läuft voll und überschwemmt auch die benachbarten Karsttrichter. Von hier aus führt das Wasser auf dunklem Weg durch ausgewaschene Klüfte und Höhlensysteme hinab zu den Riesenquellen am Wasserboden (Reichraming). Die Höhlenquelle wirft nach Gewitterstürmen gewaltige, lehmig-trübe Wassermassen aus.

Auf verschlungenen Holzstegen geht es weiter durch das "Ebenforster Moor"
Das flache Hochmoor nördlich der Alpen begann vor 7.800 Jahren zu wachsen. In seinen Torfpolstern ist somit die Geschichte des Ebenforstes aus 8000 Jahren gespeichert. Es ist weit älter als jede menschliche Nutzung und begann sein Wachstum an der Wende von der älteren zur jüngeren Eichenwaldzeit oder in der Mitte der Steinzeit.
Das Ebenforster Moor ist ein lebendiges Moor, der Torf wächst seit rund 350 Jahren wieder, nach einer langen Zeit des Stillstandes. Es wurde im Jahr 1999 im Auftrag des Nationalpark Kalkalpen untersucht. Die Torfschichten bauen sich an der dicksten Stelle fast zwei Meter hoch auf. Im Moor werden nicht nur Pflanzenreste konserviert, sondern auch Blütenstaub im Torf eingelagert. Der stammt einerseits von dem auf dem Moor wachsenden Pflanzen, kann aber auch durch den Wind von weither eingetragen werden. Die Pollen bergen wichtige Hinweise über die einstige Vegetation.

Wir verlassen diesen geschichtsträchtigen Ort und wandern aufwärts durch den alten Weidewald. Das Fehlen von jungen Bäumen zeigt, dass sich das Weidevieh hier gern im "Einstand" aufhält und dabei auch Keimlinge und Triebe abknabbert.

Baumhotel: Der Weg führt an vermodernden Baumstämmen vorbei. Dieses "Totholz" ist im gepflegten Wirtschaftswald selten. Modernde Baumstämme bilden ein ideales Keimbett für junge Bäumchen. Im Totholz tummelt sich eine Vielzahl an Insekten und Larven, diese dienen wiederum als Nahrungsangebot für Vögel. Von 43 bisher gezählten Vogelarten auf der Ebenforstalm sind 25 als Brutvögel nachgewiesen. Baumhöhlen und Totholz bieten oftmals hervorragende Nistmöglichkeiten. Etliche Vogelarten halten sich ringsum besonders in Hecken und an den Waldrändern auf.

Wenn wir den Wald verlassen, sehen wir links die Gipfel des Alpstein und des Trämpl. Nach wenigen Schritten schließt sich die Runde wieder bei der Ebenforstalm.

 

 

 

 

 

 

Hinweis


alle Hinweise zu Schutzgebieten

Koordinaten

DD
47.800165, 14.421880
GMS
47°48'00.6"N 14°25'18.8"E
UTM
33T 456708 5294251
w3w 
///unwesentlich.wellung.donner
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Schwierigkeit
leicht
Strecke
1,8 km
Dauer
1:30 h
Aufstieg
67 hm
Abstieg
67 hm
Höchster Punkt
1.107 hm
Tiefster Punkt
1.040 hm
Rundtour geologische Highlights Flora

Statistik

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Funktionen
Karten und Wege
  • 1 Wegpunkte
  • 1 Wegpunkte
Strecke  km
Dauer : h
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Abstieg  Hm
Höchster Punkt  Hm
Tiefster Punkt  Hm
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